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Harry Meyer

Harry Meyer, der für eine intensive Landschafts- besser Naturmalerei bekannt ist, befasste sich in Kontrast dazu bereits in den neunziger Jahren mit der Stilllebenmalerei. In einem aktuellen Werkzyklus greift er diese Thematik wieder auf und lässt darin Arbeiten entstehen, die dem malerischen Genre des Stilllebens zugeordnet sind, aber dessen Wahrnehmungsebene bereits auf den ersten Blick zu durchbrechen scheinen. Harry Meyer thematisiert für diesen Zyklus den Innenraum auf der Leinwand und schafft in diesem sehr klassischen Genre für den Betrachter völlig neue Seheindrücke. Denn in den Werken ist es alles andere als still und nichts erscheint arrangiert. Vielmehr eröffnet der Künstler den Raum zu einer Bühne, auf der die Blumen, Tische, Leuchten und Kerzen beginnen, ihre Umgebung höchst dynamisch zu erobern. Der Raum selbst ist dabei weder optisch noch perspektivisch greifbar, es ist nicht mehr auszumachen, wo der Betrachterstandpunkt ist.

Aber dennoch ist der Begriff Stillleben korrekt, denn neben aller Dynamik wohnt den Werken auch ein stilles Moment inne. Nichts ist laut, die dargestellten Objekte bewegen sich kraftvoll und lautlos zugleich und erstürmen ein eigentlich menschliches Umfeld, den Wohnraum. Und das ohne jegliches Zutun des Menschen.
 

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